GIESSEN (jdi). Es war alles andere als eine optimale Leistung, die die SG Gonterskirchen/Freienseen in den ersten Spielen der Kreisoberliga-Saison auf dem Platz gezeigt hat. Hinzu kam in manchen Partien auch noch Pech, Spiele gegen den MTV Gießen oder Homberg-/Ober-Ofleiden hätten mit Unterstützung von Glücksgöttin Fortuna auch durchaus gewonnen werden können. So ein verkorkster Saisonstart trägt sicherlich nicht zum Selbstbewusstsein aller Beteiligten bei. Allerdings sollte sich das seit vergangenem Sonntag ändern.
Denn da fuhr „Goki“ endlich den lang ersehnten ersten Saisonsieg ein. In der Gießender Weststadt beim 1. SC Sachenhausen gewannen die Mannen von Trainer Achim Mohr mit 4:1 – vielleicht die Initialzündung für den weiteren Saisonverlauf. Fast allein abgeschossen wurde der Gegner von Serkan Elban – der gleich dreimal ins Schwarze traf. Und die daraus neu gewonnene Motivation war auch sogleich im Training am Dienstag zu erkennen: „Es waren über 20 Mann da, das hatten wir in dieser Saison noch nicht oft. Da hat man gleich gesehen, was drei Punkte alles ausmachen können“, sagt der 22-Jährige, der nun im zweiten Jahr für die SG kickt. Zuvor spielte der heimatverbundene Offensivmann für die SG Birklar – ehe Aufstiegstrainer Markus Könighaus sich für den jungen Laubacher interessierte.
Lange überlegen musste Elban nicht und hat seine Entscheidung, zum Kreisoberligisten zu wechseln, bis heute nie bereut: „Wir haben wirklich eine tolle Mannschaft. Ich habe mich hier von Anfang an sehr wohlgefühlt und ich bin mir sicher, dass wir mit diesem Team die Klasse halten können.“ Seine ersten fußballerischen Gehversuche machte er übrigens in Laubach, ehe er sich in Wieseck weiter formen ließ. Am liebsten würde er immer im Kreis Gießen spielen. „Das ist einfach mein Gebiet“, sagt Elban schmunzelnd.
Ein ganz besonderes Erlebnis für Serkan Elban war der Klassenerhalt im vergangenen Jahr – vor allem die letzten beiden Spiele haben einen besonderen Platz in seinem Gedächtnis erhalten: „Es war alles sehr emotional. Und es war toll, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Zu wissen, dass man seinen Beitrag zum Klassenerhalt geleistet hat, war ein Wahnsinnsgefühl.“
Sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen ist für Elban ein wichtiger Faktor, wer letztendlich die Tore schießt, ist für ihn zweitrangig. Natürlich ist er immer heiß darauf zu spielen und vorne zu knipsen, das Wichtigste sei jedoch, dass das Team die gesteckten Ziele erreicht. Mit Christian Reinmuth hat ihn Anfang der Saison sein Sturmpartner verlassen und auch sonst führten einige Abgänge dazu, dass das Teamgefüge durcheinander gewirbelt wurde. „Mittlerweile hat sich die Mannschaft gut zusammengefunden und auch die Neuzugänge haben sich gut integriert“, blickt Elban durchaus optimistisch auf die kommenden Spiele.
Mit dem TSV Lang-Göns wartet bereits heute ein schwerer Brocken auf die „Gokianer“, aber auch hier zeigt sich Elban durchaus optimistisch: „Der TSV ist auswärts in dieser Saison schwächer. Das ist unsere Chance, vor allem mit den Zuschauern im Rücken. Denn wenn Gonterskirchen spielt, ist das ganze Dorf auf den Beinen.“
Allerdings hat die ansonsten immer stattliche Kulisse mit den durchwachsenen Auftritten der letzten Wochen etwas abgenommen. „Wir würden uns freuen, wenn in Zukunft wieder mehr Fans am Spielfeldrand stehen. Und gemeinsam werden wir das Ziel Klassenerhalt angreifen und verwirklichen können“, appelliert Elban an die treuen Goki-Anhänger. Diese Unterstützung gepaart mit Serkan Elbans Kampfgeist wird sicher dazu beitragen, dass der Stürmer noch öfters jubelnd seine Kreise durch des Gegners Strafraum ziehen wird. Denn Kämpfen ist eine Eigenschaft, die sich der Offensivspieler ganz dick auf die Fahnen geschrieben hat: „Als Stürmer darf man niemals aufgeben. Man sollte immer laufen, laufen, laufen. Irgendwann bekommt man seine Chance.“