An neuer Dreier-SG führt kein Weg vorbei

 

Kreisliga B 1: Grünberg/Lehnheim/Stangenrod nimmt Favoritentrolle an – Auch Reiskirchen und Burkhardsfelden genannt

GIESSEN (beg). Auf zur großen Jagd – zur Jagd auf den Favoriten. Unter diesem Motto startet am Wochenende die Kreisliga B 1 in den Spielbetrieb. Der Gejagte wird die FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod sein. Gleich dahinter tummelt sich eine illustre Schar von Verfolgern, die der neugegründeten Spielgemeinschaft das Leben so schwer wie möglich machen wollen. Neben der Dreier-SG haben sich auch die Sportfreunde Burkhardsfelden, die SG Reiskirchen/Bersrod und Türkiyemspor Gießen das Ziel Aufstieg auf die Fahnen geschrieben.

Das Gerangel um die ersten beiden Plätze, die zum Aufstieg beziehungsweise zur Relegation berechtigen, ist also groß. Als unangefochtener Favorit geht die FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod in die Runde. Gleich 13 Neuzugänge konnte die FSG, die sich aus "Rückkehrer" TSV Grünberg und der SG Lehnheim/Stangenrod zusammensetzt, verbuchen. Darunter zahlreiche Akteure, die auf Erfahrung in höherklassigen Ligen zurückgreifen können.
Deshalb kommt FSG-Verantwortlicher Dirk Heitmann gar nicht drumherum zu sagen: "Die Favoritenrolle haben wir, alles andere zu sagen wäre Augenwischerei". Unter dem neuen Spielertrainer Oktay Dincer, der von der SG Trohe/Alten-Buseck kam, haben sich viele ehemalige Grünberger-Spieler wie Tim Frodermann, Sascha Stephan und Jan-Oliver Howe, wieder ihrem Heimatverein angeschlossen. "Deswegen erwarte ich keine großen Abstimmungsprobleme, die Neuen haben schon in der Jugend zusammen gespielt", erklärt Heitmann.
Zu den ärgsten Rivalen zählen für die Dreier-FSG neben Teutonia Laubach ("Die sind für eine Überraschung gut"), die Sportfreunde Burkhardsfelden. Gleich im ersten Spiel treffen beide Mannschaften aufeinander. Der Absteiger aus der A-Liga konnte acht neue Spieler für die neue Runde gewinnen. Vor allem auf der Torhüterposition legten die SF nach. "Mit Jan Puchowski und Dominik Herbert verfügen wir über zwei gute Keeper, das hat uns letzte Saison gefehlt", so Trainer Oliver Bopp. Mit dem erweiterten Spielerstamm wird der Wiederaufstieg angepeilt. "Unser Minimalziel ist die Relegation, wir selbst sind nicht der Topfavorit, der ist Grünberg", sagt Bopp. Nach einer guten Vorbereitung sind aber schon wieder einige Probleme aufgetreten. Zum Auftakt muss Bopp auf acht Spieler verzichten, die entweder verletzt oder noch im Urlaub sind. Dabei haben es die ersten fünf Partien in sich. "Wir dürfen in den ersten Spielen nicht viel liegen lassen, nach den ersten fünf Spielen wissen wir wohin der Weg geht", so Bopp, der auch Reiskirchen/Bersrod und die Obbornhofen/Bellersheim II zu den Anwärtern auf die ersten Ränge zählt.
Die SG Reiskirchen/Bersrod verpasste den Aufstiegszug in der letzten Spielzeit nur knapp. Dieses Jahr soll es endlich klappen. "Unser Ziel ist Platz eins oder zwei. Wir haben ein eingespieltes Team, das ist ein großes Plus, und mit Jörg Leidner einen Spielertrainer, der super zur Mannschaft passt", ist SG-Abteilungsleiter Andreas Schön voller Optimismus. Den schöpft er aus der positiv verlaufenen Vorbereitung. "Unsere direkten Konkurrenten sehe ich in Grünberg und Salzböden/Odenhausen, auch Burkhardsfelden gehört zum erweiterten Favoritenkreis", sagt Schön.
Das erste Spiel bestreitet die SG gleich gegen die stark verjüngte Mannschaft aus Salzböden/Odenhausen. Dort hat Trainer Jörg Zachariasz das Kommando über das "Projekt 2015", wie es SG-Verantwortlicher Jörg Steiß nennt, übernommen. "Wir wollen hier langfristig etwas aufbauen und mit Jugendspielern ein neues Team formen", erläutert Steiß. Über lang oder kurz heißt das nichts anderes, als dass Salzböden in höhere Gefilde strebt. "Das erste Jahr ist zur Weiterentwicklung gedacht, wir wollen ein Spielsystem implementieren und der Trainer soll der Mannschaft seine Handschrift verleihen", so Steiß. Zum Favoritenkreis zählt Steiß die üblichen Verdächtigen.
Zudem hält er Türkiyemspor Gießen, die das erste Spiel beim FC Weickartshain bestreiten, für einen Kandidaten auf die vorderen Ränge. Die Gießener hatten nach dem Abstieg einen personellen Aderlass zu verkraften, scheuen die Kampfansage an die Konkurrenz aber nicht. Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Hinter den Favoriten kämpfen die SG Treis/Allendorf II und die SG Gonterskirchen/Freienseen am ersten Spieltag um Punkte. Die Reserve von Obbornhofen/Bellersheim trifft auf Teutonia Laubach, während sich die SG Villingen/Steinheim/Nonnenroth mit der FSG Queckborn/Lauter misst, die im oberen Drittel eine Wörtchen mitreden will.